Im gesamten Altertum waren Perlen bereits hoch begehrt und wertgeschätzt. So belegen Funde aus Persien und Indien, die auf 5000 bis 2200 Jahre v.Ch. datiert werden, ihre Bedeutung in Überlieferungen und als Grabbeigabe. Ebenso finden sich bei den Römern und Griechen viele Hinweise auf den exquisiten Einsatz von Perlen in deren Kulturkreis. Die „Früchte des Meeres“ genießen seit jeher einen hohen Symbolcharakter und stehen in China als Zeichen für Weisheit, Würde und Wohlstand, in Japan für Glück und in Indien für Kinderreichtum. Ein beliebtes Synonym für Perlen ist der Begriff „Tränen des Meeres“.
Als echte Perlen dürfen nur solche bezeichnet werden, die vollkommen natürlich gewachsen sind. Es existieren dafür auch die Bezeichnungen „Orient-Perle“ oder natürliche Perle. Zuchtperlen werden in Aquakulturen herangezogen und sind ein von Menschenhand gehegtes Naturprodukt. Sorgfalt, Geduld und ständiges Qualitätsmanagement begleiten den langwierigen Wachstumsprozess jeder einzelnen Perle, die aus der Ummantelung eines Fremdkörpers mit Perlmutt, im Inneren einer Auster entsteht. An den Küsten Australiens, Asiens und der Südsee reifen diese Kulturperlen in zwei bis drei Jahren im Verborgenen zu Kostbarkeiten heran.
Dem Japaner Kokichi Mikimoto gelang es vor über 100 Jahren, Perlmuscheln mit Kernen aus Perlmutt zu bestücken und so die ersten Zuchtperlen entstehen zu lassen.
» Geschichte der Zuchtperlen?? Noch zu ergänzen!??
Mehrere Kriterien sind dabei für den Wert der entstandenen Perle ausschlaggebend.
Ihre Farbe, Größe, Form, Glanz (Lüster) und Oberflächenbeschaffenheit ist je nach Herkunft und Umgebungsbedingungen unterschiedlich. Wir halten die folgenden Perlarten für die Gestaltung Ihrer individuellen Schmuckstücke bereit und können auch diverse Reparaturaufträge für Sie ausführen.
» Wertekriterien siehe ganz unten
Süßwasserzuchtperlen
Wie der Name schon sagt, werden diese Perlen in Muscheln herangezogen, deren Lebensraum das Süßwasser ist. Der grobe Unterschied zu anderen Zuchtperlen besteht darin, dass anstelle eines Kernes das Gewebeteilchen einer anderen Auster eingesetzt wird. An jeder Hälfte der Muschel werden bis zu 25 kleine Einschnitte vorgenommen, um auf diese Weise bis zu 50 Perlen zu erhalten. Da kein formgebender Kern eingepflanzt wurde, sind die Süßwasserperlen selten rund, obwohl sie aus solidem Perlmutt bestehen. Anschließend werden die Austern in den Aquakulturen zwischen 2 – 6 Jahre gehegt und gepflegt, bis sie „geerntet“ werden können. Besonders die Chinesen konnten in den letzten 10 Jahren das Qualitäts-Niveau dieser Zuchtperlen so anheben, dass einige Erträge kaum von den schöner schimmernden Artgenossen aus dem Salzwasser zu unterscheiden sind. Die Vorteile der Süßwasserperlen liegen somit auf der Hand – sie sind eine äußerst interessante als auch leistbare Alternative zu den Salzwasserperlen und dabei robust und widerstandsfähig gegen Gebrauchsspuren wie Abnutzung und Absplitterung.
Akoya-Zuchtperlen
Diese Perlen sind die weißen Klassiker unter den Zuchtperlen, wobei Ihr natürliches Farbspektrum von hellem Weißrosé über Zartcrème bis hin zu Champagner und Silbergrau reicht. Sie stammen aus Mittel- und Südjapan sowie China und werden in Größen von 2 bis 11 Millimeter im Salzwasser gezüchtet. Da Perlen mit einer Größe über 9 Millimeter sehr selten sind, können diese Dimensionen entsprechend wertvoll sein. Je nach Schichtaufbau nimmt die Reifung der Akoya-Zuchtperlen von 6 Monaten bis zu 2 Jahren in Anspruch.
Südsee Zuchtperlen
Die „Königin der Perlen“ gilt als besonders kostbar und ist in den warmen Meeresregionen des Indischen und Pazifischen Ozeans beheimatet, wobei der Hauptanteil aus australischen Zuchtgewässern stammt. Die Wachstumszeit in der Perlauster Pinctatda Maxima ist bedeutend länger und kann so in 1,5 bis 3 Jahren zu einer besonders starken Perlmuttschicht führen, mit Größen von 8 bis 17 mm. Ihr Farbspektrum reicht von Silberweiß und Weiß-Rosé über feine Creme- und Champagnertöne bis zu einem tiefen Gold.
Thaiti-Zuchtperlen
Die dunkle Variante der Südsee-Zuchtperlen wächst in der großen, schwarzlippigen Auster Pinctada Margaritifera heran und stammt überwiegend von Perlfarmen in Französisch-Polynesien. Exemplare über 16 mm sind extrem selten, sie werden in der Regel zwischen 8 und 16 mm groß. Die schwarzen Tahiti-Zuchtperlen sind berühmt für ihren metallisch wirkenden Glanz und den einzigartig changierenden Farbverlauf innerhalb der Perle, der von Dunkelgrau bis Anthrazitgrün und Aubergine schillern kann.